Volksschule und Halle 2023
Au | AT

Bauaufgabe: Neubau Volksschule und Doppelturnhalle
Auftrag: Wettbewerb 2020 | 1. Preis
Mitarbeit: Ch. Schwarzwimmer (PL), J. Mallaun
Bauzeit: 2022 – 2023
Geschossfläche: 2.900 m²

Tragwerksplanung: merz kley partner | Dornbirn

Beurteilung durch das Preisgericht im November 2020:

„Auf den ersten Blick besticht das Projekt mit einer überraschenden, von großer Klarheit und nicht zu überbietender Selbstverständlichkeit getragenen konzeptionellen Idee. Für die beiden Nutzungen wird je ein eigenständiger Baukörper formuliert, für die Volksschule ein dreigeschossiger kompakter Kubus und kontrapunktisch dazu für die Doppelturnhalle ein flaches, lagerhaft geprägtes Volumen. Diese beiden freigestellten Objekte werden so in das Baufeld gesetzt, dass sie im Zusammenspiel mit den bestehenden Bauten der Neuen Mittelschule und der Feuerwehr wohlproportionierte und nutzungsspezifisch gestimmte Freiräume bilden. Die überzeugende Qualität dieses öffentlichen Raumkontinuums wird besonders auch durch die spannungsvoll und präzise inszenierten Übergänge bestimmt, die zudem den Niveauunterschied des Bauareals äußerst geschickt thematisieren und nutzen. Der Baukörper der Volksschule ist auch im baukulturellen Kontext als „Schulhaus“ eindeutig lesbar und durch seine Situierung im südlichen Grundstücksteil auch von der vorbei führenden Bundesstraße aus präsent. So wird der Forderung nach „Adressbildung“ in einem städtebaulich heterogenen Umfeld mit einer unaufgeregten, aber trotzdem espritvollen Selbstverständlichkeit entsprochen.

Die gleiche Präzision und Klarheit wie die städtebauliche Konzeption zeichnet auch die funktionale Organisation und die damit verbundene räumliche Durchbildung aus. In besonderem Masse trifft dies auf die vorgeschlagenen Lerncluster zu, deren Qualität herausragend ist. Die von der Benutzerseite eingebrachte Fragestellung, welche Auswirkungen die Geschoßtrennung der beiden Cluster im Schulalltag hat, wurde von der Jury nach eingehender Diskussion als nicht nachteilig eingestuft. Besondere Anerkennung verdienen auch die vorgeschlagene Fassadengestaltung und Materialisierung, deren konkrete Verbindlichkeit in wohltuendem Gegensatz zur häufig anzutreffenden Reduktion auf weitgehend nur mehr graphische Effekte steht. Angesichts der angeführten Qualitäten empfiehlt die Jury dem Auslober einstimmig, dieses Projekt weiterzuverfolgen und in der vorgeschlagenen Form zu realisieren. Weiterführende Hinweise und Empfehlungen sind nicht erforderlich.“

Fachpreisrichter: Helmut Dietrich, Bruno Spagolla, Pablo Horvath, Klaudia Ruck, Simon Metzler