Pfarrzentrum St. Joseph 2022
München | DE

Bauaufgabe: Pfarrzentrum und Studentenheim
Bauherrschaft: Erzdiözese München und Freising KdöR
Auftrag: Wettbewerb 2022 | 1. Preis
Nutzfläche: ca. 3.760 m² NFL
Bauweise: Massivbauweise | Backstein

Ein Ort voller Bezüge.

Der Planungsperimeter umschreibt einen innerstädtischen Binnenraum zwischen bestehender Pfarrkirche St. Joseph, dem zugehörigen Josephsplatz und der für München typischen Gründerzeitlichen Blockrandbebauung aus dem frühen 19. Jhdt.

Durch die präzise Verteilung der Volumina wird ein atmosphärisch dichter, in seiner Größe angemessener Innenhof in der Analogie eines klösterlichen Kreuzganges geschaffen. Sämtliche Funktionsbereiche partizipieren an diesem zentralen Hofraum. Der Hof wird zum Schnittpunkt aller Wege und ist Auftakt der inneren Erschließung. Der Hof bildet das funktionale Zentrum, das Herz, der gemeinsamen Anlage.

Der im Erdgeschoß entstehende offene Arkadengang umschließt den Innenhof und schafft für die unterschiedlichen Zugangssituationen eine umlaufende, gedeckte Vorzone. Das so entstehende kommunizierende Gefäß dient als räumlich durchlässiges Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Identitäten des Areals. Ein Ort voll von Bezügen. In den warmen Monaten kann der Innenhof als Aussenfoyer für Aperos bei Veranstaltungen o.ä. fungieren. Durch eine möglichst flexible Trennung zwischen Foyer und Pfarrsaal lässt sich der Pfarrsaal entsprechend großzügig zum Hof hin öffnen.

Maßstäblichkeit, Raumsequenzen, Außenraumbezüge, angenehme Durch- und Ausblicke und eine klare, unaufgeregte Strukturierung garantieren jene Qualitäten und Atmosphären, die dem Selbstverständnis eines zukünftigen Pfarrzentrums mit studentischem Wohnen gerecht werden sollen.

Die Setzung des Baukörpers garantiert ein ausgewogenes Verhältnis von Luft & Raum für das studentische Wohnen sowie das Potential einer qualitätsvollen nachträglichen Verdichtung am Areal der Pfarrei St. Joseph. Durch das Wechselspiel von hohen und niedrigen Baukörpern entsteht ein atmosphärisch dichtes und ansprechendes Ensemble aus verschiedenen Identitäten, die sich zu einem gemeinsamen Ganzen arrangieren.

Das neue Gebäude der Pfarrei St. Joseph und der KHG ist in seiner städtebaulichen Figuration ein eigenständiges, sensibel eingefügtes Passstück zwischen Kirche und der angrenzenden Wohnbebauung. Die Materialisierung der Fassade in Backstein suggeriert dem Betrachter auf subtile Art und Weise, dass es sich um ein Gebäude mit erhöhter Öffentlichkeit handelt, ein Füllstein welcher eine Lücke schließt. Der einfache, massive Ziegelbau verspricht Dauerhaftigkeit in Funktion und verdeutlicht auch konstruktiv die Permanenz des Entwurfs.