Moschee Heilbronn 2015
Heilbronn | Deutschland

Bauaufgabe: Neubau Kulturzentrum und Moschee in Heilbronn
BauherrIn: DITIB Türkisch Islamische Gemeinde zu Heilbronn e.V.
Auftrag: Wettbewerb 1. Preis
Foto: Adolf Bereuter

Architektur: Bernardo Bader Architekten
Mitarbeit: Axel Baudendistel, Christina Schlüter,  Andreas Rosian
Nutzfläche: 3700 m²

Neue kulturell sensible Ästhetik

Mit klarer und präziser städtebaulicher Geste ist der Neubau gegenüber dem östlich gelegenen Nachbargebäude an der Weinsberger Straße leicht zurückgesetzt. Dadurch ergibt sich für das neue Kulturzentrum eine angemessen dimensionierte Vorzone und es gelingt die stadträumliche Vermittlung zur Bauflucht des westlich gelegenen Gebäudekomplexes. Wie selbstverständlich orientieren sich der Haupteingang, das Restaurant und die Läden zum Vorplatz und bilden dadurch eine wichtige informelle Schnittstelle zwischen der türkischen Gemeinde und der Heilbronner Öffentlichkeit.

Traditionellen Elemente, wie Innenhof, Wasser und Minarett bieten auf allen Geschossen eine Vielzahl an Qualitäten. Großes Potential verspricht das Zusammenspiel der Innenräume des Erdgeschosses mit dem darin eingeschriebenen Hof bei größeren Feiern und Versammlungen.

Von außen zeigt sich das Kulturzentrum mit einer robusten, aber fein texturierten Außenhaut aus Beton, welche im Sockel den Hof mauerartig umfasst. In den oberen Geschossen webt eine feine Ornamentik Struktur und verleiht dem Gebäude Eleganz. Als Kontrast zu den hellen Betonflächen werden im Bereich der Fenster, der Kuppel und des Minaretts Metallelemente aus Baubronze eingesetzt. Diese werden zum Teil als Verblechung um die Fenster gelegt oder wirken – ornamental durchsetzt – als Filter für die Kuppel und das Minarett.

Die Innenräume werden als Kontrast zur Außenhaut mit weichen Materialien ausgestaltet. Zur Auskleidung des Gebetsraumes soll an Wand und Decke weiß gekalktes, fein sägerohes Holz seine Verwendung finden. Mittels einer Kombination von warmen, hellen und vor allem natürlichen Farbtönen und Stoffen soll eine angenehme und subtil haptische Raumatmosphäre geschaffen werden.

Der Entwurf macht eine neue, kulturell sensible Ästhetik sichtbar, die gleichzeitig eine lokale, islamische und europäische Architektursprache vertritt.