Seminarpark Hotel Hof Weissbad 2018
Weissbad | Schweiz

Bauaufgabe: Gewerbe | Tourismus
Auftrag: Wettbewerb | 2.  Rang
Architektur: bernardo bader architekten | Dornbirn
Wettbewerbs-Partner: mkp | Dornbirn
Mitarbeit: M. Kastl (PL), M. Ulmann
Kapazität: 400  m²

Struktur und Natur

Das Appenzellerland ist geprägt von einer stark bewegten und hügeligen Landschaft, welche abrupt in die schroffen Kalkberge des Alpsteinmassivs übergeht.  Wald und kultiviertes Wiesenland wechseln einander ab, letzteres durchsetzt mit vereinzelt liegenden Gehöften. Die Situation selbst wird durch einen kräftigen Hotelbau und eine dem Haupthaus vorgelagerte parkartige Landschaftskammer geprägt.

Das neue Seminargebäude wird in direkter Beziehung zum Haupthaus des Hotels situiert, parallel dazu ausgerichtet und ergänzt die bestehende Hotelanlage mit einem eingeschossigen Bauvolumen auf schlüssige Weise in einer Art ortstypischen Weiler-Situation.  Der Bau löst also einerseits bewusst ab vom dörflichen Leben in eine „Welt der Natur“, verbindet aber andererseits über seine multifunktional nutzbare und individuell bespielbare Platzfläche vor dem Haus auch wiederum mit der „Welt des Hotels und jener des Dorfes“.

Auf den rückliegenden Seiten orientiert sich das Gebäude auf den landschaftlich geprägten, parkartigen Freiraum mit dem „Schwendebach“ und einem dichten Baumkörper. Der Bau selbst gliedert sich in vier Raumzellen, die sich windmühleartig um einen gemeinsamen Innenbereich und einen Hof gruppieren. Diese Räume sind wohltuend proportioniert und werden einseitig auf den Landschaftsraum hin geöffnet. Die einzelnen Raumkapseln strukturieren den Baukörper, so dass sich dieser mit der Umgebung verzahnt. Zwischen den einzelnen Räumen fällt Licht in den gemeinsamen Hallenbereich und es entstehen Durchgänge direkt in den Außenbereich. Die beiden großen Seminarräume folgen spannungsvoll um einige Treppenstufen der fallenden Topografie und erhalten damit eine großzügigere Raumhöhe. Der Hof belichtet die innenliegende Wandelhalle und zoniert diese in unterschiedlich nutzbare Aufenthaltsbereiche. Die verschiedenen Jahreszeiten werden dabei bis tief ins Gebäudeinnere erlebbar und verleihen dem Foyer seine unverwechselbare Atmosphäre. Der Hof selbst kann als Außenzimmer genutzt werden und erweitert so das räumliche Angebot des Seminartraktes auf stimmungsvolle Art und Weise.