Hohes Haus 2020
Tübingen | DE

Bauaufgabe: Hohes Holzhaus mit Gewerbe und Wohnen
Ausloberin: Volksbau 2018 GmbH & Co. KG, Tübingen
Auftrag: Wettbewerb 2020 | 1. Preis
Mitarbeit: M. Kastl (PL), G. Benigni
Geschossfläche: 4.700 m² BGF
Kubatur: 17.480 m² BRI
Bauzeit: 2022 – 2024
Tragwerksplanung: merz kley partner | Dornbirn

 

Ein städtebauliches Scharnier aus Holz

Am Übergang zwischen dem neuen Queckareal und dem nordöstlich angrenzenden Stadtquartier Alte Weberei entsteht in prominenter Lage eine neue städtebauliche Setzung.  Vor allem naturräumliche Elemente, wie der Flusslauf der Ammer und der spürbare Nahbezug zum Landschaftsraum an der Neckar verleihen dem Ort Stimmung. Der Neubau des Hohen Hauses in Holz ist als siebengeschossiges, kompaktes Volumen mit kleiner Standfläche ausgebildet. Als städtebauliches Scharnier verlinkt es das zukünftige Areal mit jenem der nördlich gelegenen Alten Weberei. Der ruhig gestaltete Neubau reagiert dezent und ausgewogen auf die bestehenden baulichen Strukturen und entwickelt allseitig gut proportionierte Außenräume. Setzung, Ausdehnung und Höhe des kleinen Turmes schaffen neben seiner Präsenz auch einen vorläufigen Quartiersabschluss und lassen durch maximale Freistellung weitere bauliche Entwicklungen in Richtung Norden ohne Strukturfestlegungen zu.  Auf Seite der Ammer wird fortan die Promenade nachhaltig gestärkt. Mit der Einrichtung einer offen gestalteten Cafeteria auf Erdgeschossniveau entwickelt sich der neue Quartiersplatz zu einem Treffpunkt. Als zentrale Drehscheibe stärkt sie die Durchwegung im Quartier und verknüpft Beziehungen vom Innenleben des Hauses mit der Öffentlichkeit. Dieser Platz bietet als attraktiver öffentlicher Raum gute Voraussetzungen für angenehmes städtisches Leben. Die gewählte Holzhybridkonstruktion setzt eine lineare Raumstruktur voraus, die die Planung von rationalen, flexiblen Grundrissen ermöglicht. Das prophezeit dem Gebäude Langlebigkeit. Das Erdgeschoss ist maximal variabel und schafft neben dem gastronomischen Angebot Flächen für die gewerblichen Nutzungen von Verkauf oder Werkstätten. Der kompakte Erschließungskern unterteilt das Gebäude in Nutzungseinheiten, die flexibel miteinander kombiniert werden können. Entlang der Fassade liegen die optimal mit Tageslicht versorgten Räume, ebenso an den Fassaden die den Büros zuschaltbaren Zonen der kommunikativen Mittelzonen. Die Wohntypen sind entsprechend der Holzbaustruktur ebenso modular aufgebaut und angeordnet. Auch sie lassen eine große Flexibilität in der horizontalen wie auch vertikalen Organisation zu. Der Einsatz hochwertiger, langlebiger Materialien, energieeffizienter Haustechniksysteme und Nutzung von erneuerbarer Energie schont Natur und Umwelt und schafft einen positiven Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit.