Firmenzentrale Künz
2018
Hard | Österreich
Bauaufgabe: Bürobau
Auftrag: Wettbewerb | 1. Preis – in Bearbeitung
Architektur: bernardo bader architekten
Wettbewerbs-Partner: gbd
Mitarbeit: M. Kastl, M. Ulmann, C. Bär, T. Wretschko
Kapazität: 4.200 m², 16.400 m³
Vertikale Schichtung
Am Übergang zwischen Siedlungs- und Naturraum liegt der Planungsperimeter am westlichen Rand des Ortsgebietes von Hard. Durch Gewerbe- und Wohnbauten baulich geprägt, verleihen dem Ort vor allem naturräumliche Elemente, wie der grünbegleitete Wassergraben an der Gerberstrasse und der spürbare Bezug zum Bodensee im Norden, Stimmung.
Um die Großmaßstäblichkeit der Büro-, Industrie- und Gewerbebauten vor Ort zu unterbrechen, wird ein eher kleiner Baukörper – dieser jedoch mit überzeugender Präsenz – gesetzt. Der Neubau des Firmenzentrums ist als sechsgeschossiges, kompaktes Volumen mit kleiner Standfläche so verortet, dass ein neuer, klar formulierter Platz entstehen kann und die Grünfläche des vorgelagerten Parks des Ankommens möglichst groß und unberührt bleibt.
Eine leicht erhöhte, großzügig gedeckte Eingangssituation ermöglicht wettergeschütztes Kommen und Gehen und verbindet die Erdgeschoßzone mit Vorplatz und Park. Im Anschluss an den Windfang befindet sich auf dieser Ebene der großzügige Foyer- und Ankunftsbereich. Bereits ab hier erschließt sich dem Besucher der Beginn des nach oben kommunizierenden „inneren Herzens“ des Hauses. Dieses bindet auf dem ersten Obergeschoss im Bereich der Cafeteria mittels einer kurzen gläsernen Verbindung an den Bestandsbau an.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Unternehmens – die praktizierte flache Hierarchie – kommt mittels der wertungsfreien, vertikalen Schichtung seiner Nutzflächen im Entwurfskonzept zum Ausdruck. Es gibt keine starren und fixen Büroszenarien, sondern ein nahezu würfelförmiges, neutrales Volumen mit kurzen Verbindungen in Form von gewendelten Treppen, linearen Stiegen und einem zentralen Luftraum. Der galerieartig angelegte Innenbereich stellt mit attraktiven Durchlässigkeiten zu den äußeren Raumschichten die Erweiterung der inneren Kommunikationsbereiche in die Büroflächen dar. Durch die kompakte Staffelung der Funktionen und frei einteilbare Geschosse sind Abläufe bestmöglich optimierbar und Funktionen nachhaltig flexibel zu organisieren. Eine geschichtete, in sich ruhende Bauskulptur schöpft ihre Kraft aus dem spannenden Dialog von differenzierten Betonvolumen, feinen Stahlstützen und großflächigen Glasmembranen.