HD Haus 2007
Schwarzach | Österreich

Das Beste Haus 2009 – Auszeichnung

Bauaufgabe:
Wohnhaus am Hang
BauherrIn: Privat
Auftrag: Direkt

Architektur: Bernardo Bader Architekten | Dornbirn
Mitarbeit: Sven Matt (PL)
Statik: Hammerer Günther | Egg
Bauleitung: Haller Jürgen | Mellau
Foto: Adolf Bereuter | Dornbirn
Grundstücksfläche: 1165 m2
Nutzfläche: 130 m2
Energiekonzept: Erdwärmepumpe mit Tiefensonde, Holzofen
Struktur: Holzelementbau auf massivem Untergeschoss

Text:
Eine junge Bauherrin hat das Glück gleich oberhalb des Dorfplatzes in Schwarzach am Fuße des Linzenberges eine kleine Grundstücksparzelle zu erben. Sie wünscht sich ein Haus, das auf die einzigartige Situation vor Ort maßgeschneidert ist und nicht in die Kategorie der einfachen minimalistischen Vorarlberger “Schachtel“ oder “Box“ fällt. Das Bauwerk ist ein Versuch, das Programm eines kleinen Einfamilienhauses am Ende eines schmalen Hangweges möglichst kompakt zu organisieren und einen “körperhaften Abschluss“ zu bilden. Maßgebend bestimmend für den Entwurf sind die Blickbezüge mit phantastischer Aussicht. Durch die Bewegung im Raum öffnen sich immer wieder neue Blickachsen. Das Haus ist auf 2 Ebenen organisiert. Auf dem oberen Eingangsgeschoss dient eine Einraumsituation dem Kochen, Essen und Wohnen. Jede dieser Zonen fokussiert eine andere Himmelsrichtung. So ist die Kochsituation zum Morgen im Osten, die Esssituation zum gedeckten Außenbereich im Süden und das Wohnen zum äußerst stimmungsvollen Westen Richtung Bodensee orientiert. Das ansteigende Dach übernimmt einen weiteren Teil der Raumdifferenzierung. Im Untergeschoss sind kompakt die Schlafräume, ein Bad und eine kleine Unterkellerung organisiert. Die Außenraumidee sieht eine eingeschränkte Freiflächennutzung vor. Die Loggia sitzt auf der Wohngeschossebene und bildet den im Baukörper integrierten privatisierten Außenraum. Die eigenwillige, festgefügte Form verlangt eine Reduktion in der Materialwahl. Außen beschränkt sich diese auf ein homogenes Kleid aus weißtännernen Holzschindeln an der Wand und äusserst haltbaren Schindeln aus Alaskaweißzeder auf den geneigten Dachflächen. Noch kein Stück Natur, aber auf dem Weg dazu. Es ist nur eine Frage der Zeit bis dieses holzverkleidete Haus durch natürliche Verwitterung richtiggehend mit seiner Umgebung verwachsen sein wird. Das Innenraumthema spielt mit einem Kern und einer schützenden Schale. Aus dem massiven Sockel ’herauswachsende’ weiß gestrichene Wandscheiben reichen bis unter das Dach und bilden so eine dienende Kernzone. Nach oben und außen zieht eine Außenschale aus Weißtannenbrettern seinen bergenden Schirm über das Innenleben des Hauses.