Bahnhof Trogen 2017
Appenzell | Schweiz

Bauaufgabe: Neugestaltung Bahnhofsareal
BauherrIn: Appenzellerbahn und Gemeinde Trogen
Auftrag: Studienauftrag 1. Rang – in Bearbeitung

Architektur: bernardo bader architekten
Mitarbeit: Joachim Ambrosig (PL)
Foto: bernardo bader architekten
Nutzfläche: 800 m²
Struktur: Mischbauweise

Passstück für den Ort

Städtebaulicher Leitgedanke für den Entwurf ist eine solitäre Baukörpersetzung, welche im Zusammenspiel mit der umgebenden Bebauung neue gefasste Platzräume schafft und diese in Bezug mit dem bereits bestehenden Räumen des Ortes bringt.

Der Vorschlag stützt sich auf einem neu formulierten Verlauf des Verkehrs ab und nutzt dabei die ganze Tiefe des Raumes. Zwischen Post und Bahnareal wird sich zukünftig ein Platz aufspannen, der sich über die Kantonsstraße erstreckt. Es entsteht dabei eine völlige Neukonzeption der bestehenden Situation, welche die Chance eines neuen „Dorfplatzes“ für die Gemeinde Trogen eröffnet. Auch gegenüber auf der Ostseite des Bahnhofs, formt der Körper an seiner Stirnseite einen Platzraum, welcher an der Orteinfahrt von Speicher kommend ein angemessenes Ankommen ermöglicht.

Die präzise Setzung birgt erhebliches Potenzial, da eine Adresse geschaffen wird und damit die Vermietbarkeit und Niederschwelligkeit der neuen Nutzflächen deutlich erhöht werden kann. Die zusammenführenden und zentrumsbildenden Flächen sollen ohne störende Einbauten gestaltet werden und das Fließen des Raumes auf Erdgeschossebene einheitlich und unprätentiös funktionieren.

Für das neue Haus wurde an Baukörperform, Gliederung, Fassadengestalt und Materialisierung intensiv gearbeitet.  So wurden u. a. Themen der Tektonik, des Reliefs, des massiven Sockels und der gegliederter Holzfassade vertieft bearbeitet. Ein Gebäudeknick auf der Südostseite reagiert auf die Topografie des rückwärtigen Hangverlauf und lässt den ohnehin schon schlanken Baukörper noch eleganter erscheinen.

Das Gebäude selbst tritt als Holzbau – welcher auf einer massiven Sockelzone ruht – in Erscheinung. Selbstbewusst, zeitgemäß und robust, so wie man sich ein Zentrumsgebäude erwartet. Dennoch in seiner Semantik feintexturiert, der lokalen Grammatik vertraut und dem besonderen Ort absolut zuträglich.